Die Antwort auf diese Frage ist recht einfach.
Im Transportkorb natürlich!
Die Antwort auf die Frage „Wie kommt die Katze entspannt in die Praxis?“ ist nicht ganz so einfach zu beantworten und kann zu einer Herausforderung werden.
Denn jeder Stubentiger hat seine Stresstoleranzgrenze. Bis zu diesem Punkt lässt er wirklich vieles mit sich machen.
Sind Sie mit Ihrer Katze im Transportkorb unterwegs, kann die Katze leicht in Stress geraten, denn hier verliert die Katze die Kontrolle über die Situation, verlässt ihre gewohnte Umgebung und kann nicht mal fliehen.
Kommt die Katze schon gestresst im Behandlungsraum an, so werden die Untersuchungen bzw. Behandlungen nicht einfacher, da gestresste Katzen sehr unkooperativ sein können. Unangenehme Erinnerungen mit dem Transportkorb tragen Katzen ihrem Besitzer recht lange nach und sind schwer auszubügeln.
Grundsätzlich sollten Katzen aber nie ohne Korb transportiert werden, da es immer passieren kann, dass sie einen Schreck (Hund bellt oder kommt angerannt) bekommen und vom Arm springen.
Es ist uns ein Anliegen die Untersuchung und Behandlung in der Praxis so entspannt und freundlich wie nur möglich zu gestalten, damit keine unangenehmen Erinnerungen zurückbleiben.
Im Idealfall fängt man schon im jungen Alter mit dem Boxentraining an, wenn noch keine schlechten Erfahrungen mit dem Korb gemacht wurden. Bei erwachsenen Katzen gestaltet sich das schon schwieriger und es kann auch sein, dass sie die Angst vor der Box nicht mehr ganz verlieren.
Die Transportbox sollte ein Teil der Umgebung sein und immer zur Verfügung stehen, damit die Katze keine schlechten Erinnerungen damit verknüpft. Am besten ein Handtuch rein und auch darüber legen, denn Katzen liegen gerne in kleinen Höhlen. Es ist außerdem ein idealer Schlafplatz, Rückzugsort oder Versteck. Ab und zu etwas Trockenfutter reinlegen oder sie vor der Box füttern, um den Positiveffekt zu bestärken.
Machen Sie die Transportbox zur Startbox, d.h. beginnen Sie dort Ihre Spiele.
Übung 1: Stress- und Frusttoleranz üben:
Katze in die Box setzen und am Verlassen hindern, z.B. die Hand davor halten, man fängt mit 1-2 Sek. Dauer an.
Dann einmal einen bestimmten Ton machen, z.B. schnalzen oder leisen Pfiff (Clicker gibt es schon günstig zu kaufen) und die Hand wegnehmen. Danach sofort aus der Box heraus mit ihr ins Spiel starten. Z.B. mit einer Spielangel usw. So trainieren und konditionieren sie Ihre Katze auf einen „Belohnungston“ den sie immer bei der Belohnung wiederholen. Auf den Ton muß sofort eine Belohnung erfolgen.
Wiederholen Sie das Spiel 5-10x und warten sie dabei immer etwas länger. 10 Sek. sollten die Höchstgrenze sein. Trainieren Sie dies am besten täglich.
Übung 2: Tragen Sie Ihre Katze 1x wöchentlich zur Box, setzen Sie rein und bringen Sie sie anschließend damit zum Fressplatz, wo die Belohnung wartet.
Auf diesem Wege können Sie es schaffen, dass der Weg für Sie und Ihre Fellnase im Transportkorb ein entspannter Weg zum Tierarzt sein kann.
Eine weitere große Hilfe für einen entspannteren Transport ist, wenn der Korb mit einem Pheromonspray 15-30 Min vor dem Hineinsetzen eingesprüht wird. Des Weiteren kann das Nervensystem der Katze mit Bachblüten, beruhigenden Kräutern, Homöopathie, Pheromonen und Nahrungsergänzungsmittel unterstützt werden.
Sprechen Sie uns an wenn Sie Fragen dazu haben, wir beraten Sie sehr gerne.:-)
Ihr Tierarztpraxis-Team
Ina Lautenschläger